Ich knüpfe mit meiner Arbeit an den zeitgenössischen Diskurs über die Remediation der Fotografie an und stelle das post-fotografische Bild in den Kontext von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Diese Verbindung scheint mir logisch, vor allem wenn man bedenkt, wie stark Bilder unsere Vorstellung davon formen, wie wir aus den Geschehnissen der Welt einen Sinn erzeugen. Dazu steht die Produktion von Bildern in direktem Zusammenhang mit sozialen und kulturellen Einstellungen und Normen unserer Gesellschaft sowie der Richtung, in welche sich diese entwickeln. Mein Interesse liegt dabei nicht nur auf der sichtbaren Bildoberfläche, sondern vor allem auf den verborgenen Meta-Ebenen, die dahinter liegen. Dort ist das Bild vernetzt und algorithmisch angetrieben. Es ist fluide, beweglich und operativ geworden und ich bin vom Bild als stabilen Repräsentanten nicht mehr überzeugt. Ob es sich um Formen der Überwachung, der Sammlung und Übermittlung sensibler Daten, Hash- oder Geotags in den Metadaten des Smartphone-Bildes handelt: Das operative, vernetzte Bild wird zunehmend zu einem Bild, das auf uns zurück schaut und uns misst, scannt und kategorisiert. Längst haben wir neben unserem physischen Körper einen Datenkörper und ein „machine gaze“ schaut diesen unermüdlich und gierig an.

Ich bewege mich mit meinen Arbeiten auf der Spur unserer Datenkörper. Mittels Fotografie, Screenshots und Objekten zeige ich Blicke, Spuren und Perspektiven des maschinellen Sehens in räumlichen Bildinstallationen. Dabei richten sich meine Arbeiten auf unseren gesellschaftlichen Umgang mit Bildern. Denn ich befürchte durch ihre Algorithmisierung und Vernetzung eine Zuspitzung humanistischer Strukturen wie Machtspitzen, Rassismen, Bias und den Kapitalismus innerhalb digitaler Bildsystemen. Gegen so ein Bildsystem positioniere ich mich klar und rufe mit meiner Arbeit – ohne dabei moralisch oder dystopisch zu werden – zu einer oppositionellen Haltung auf






swiss based photographer
born 1988
currently living in aarau




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